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Sachsenflur 1525

Das Schlößchen aus dem 16. Jahrhundert, mit spätgotischem Sichtfachwerk und späteren Anfügungen trägt mit der Sage des "Täubchens von Sachsenflur" verschiedene Erinnerungen an den Bauernkrieg. Es gehörte zur Adelsherrschaft der Rosenberger im Schüpfgrund. "An Fastnacht 1525 veranstalteten die jungen Leute allerlei Scherz und Mummerei; eine Schar zog vor das Schloß, voran eine Närrin mit einem Kleid aus lauter Taubenfedern und einem Käfig voll Tauben auf dem Rücken, die sie mit lauter Stimme zum Verkauf anbot und deren Anpreisung mit hellem Gelächter begleitet wurde. Da öffnete sich plötzlich das Thor des Schlosses, der Junker sprang heraus, ergriff die Närrin, riß die Mummerei vom Gesicht und erkannte des Nachbars Sohn, der das Täubchen geworfen hatte; während die übrigen auseinanderstoben, schleppte er seinen Gefangenen in den Schloßturm. 


Da des Gefangenen Mutter nichts ausrichtete, begab sich der Vater zum Bauernführer Metzler von Ballenberg, der durch die Erzählung dieser Geschichte die Volkswurt noch schürte und viele zur Teilnahme am Aufstand bewog. Sie zerstörten das Schloß zu Oberschüpf, dann zogen sie auch vor das Schloß zu Sachsenflur, um es zu brechen.

Doch wurde die Belagerung beendigt durch den Ritter Florian Geyer von Giebelstadt, der mit seinen Bauern von Ohrenbach dem Metzler zu Hilfe kam." (J. Berberich, Die Geschichte der Stadt Tauberbischofsheim und des Amtsbezirks, 1895, S. 378)